
1. Piazza San Marco
Der Markusplatz ist das monumentale Herz Venedigs und der einzige Platz der Stadt, der die ehrenvolle Bezeichnung 'Piazza' trägt – alle anderen heißen bescheiden 'Campo'. Mit seinen 176 Metern Länge und 82 Metern Breite ist dieser trapezförmige Platz nicht nur das geografische, sondern auch das kulturelle und politische Zentrum der einstigen Seerepublik. Napoleon nannte ihn einst "den schönsten Festsaal der Welt", und wenn man von den eleganten Arkaden umgeben steht, versteht man seine Bewunderung sofort.
Die Geschichte des Markusplatzes reicht bis ins 9. Jahrhundert zurück, doch seine heutige Gestalt erhielt er erst im Jahr 1177. Hier versammelte sich einst das venezianische Volk zu Staatsanlässen und Festen, hier verkündeten die Dogen ihre Beschlüsse von den Balkonen des prächtigen Dogenpalastes. Heute wie damals ist der Platz von beeindruckenden Bauwerken umgeben: dem goldschimmernden Markusdom, dem Campanile, der majestätisch gen Himmel ragt, und den Alten und Neuen Prokuratien mit ihren endlosen Säulengängen.
Ein faszinierendes Detail: Der Markusplatz liegt am tiefsten Punkt Venedigs und ist daher bei Hochwasser ('Acqua Alta') die erste Stelle, die überflutet wird – schon bei einem Wasserstand von 82 Zentimetern steht der Platz unter Wasser. Doch selbst dann verliert er nichts von seiner Magie, wenn sich die prächtigen Fassaden im Wasser spiegeln.